Andreas Barthelmes und Lukas Gössling im Interview
In besonderem Licht – Fassade wird aufwändig beleuchtet Andreas Barthelmes beherrscht eine Kunst, die alle Blicke auf sich zieht: Als Lichtdesigner hat er die aktuelle, außergewöhnlich effektvolle Lichtanimation an der Fassade des Limbecker Platzes geschaffen: Bei Einbruch der Dämmerung fangen dort auf den metallenen Wänden viele hundert farbige Lichtkugeln an zu tanzen.
Wie in einem überdimensionalen Flipperapparat rollen sie von oben herab und treffen mit markanten Soundeffekten auf die Silberblasen – Bubbles genannt, die die Fassade zieren. Von dort aus werden sie mit dynamischer Bewegung über die Wand gekickt. In einer anderen Spielvariante entfalten die Lichtkugeln ein sprühendes Farbfeuerwerk, sobald sie auf die Bubbles stoßen.
„Mir und auch der Geschäftsleitung des Limbecker Platzes war es sehr wichtig, nicht einfach irgendwelche plakativen Schriftzüge oder Motive auf die Fassade zu projizieren. Wir wollten bewusst die unverwechselbare Architektur der Shopping Mall mit einbeziehen”, erklärt Andreas Barthelmes. Der studierte Medientechniker ist Projektleiter beim Kölner Lichtkunst-Unternehmen LightLife, das sich auf Event- und Festbeleuchtungen im Architekturbereich spezialisiert hat. Architektur wird mit einbezogen. Viele Aufsehen erregende internationale Projekte hat LightLife schon ins rechte Licht gerückt. Die Swarovski-Kristallwelten in Wattens bei Innsbruck gehören ebenso dazu wie André Hellers Meteorit im RWE Park in Essen oder der Fußball-Globus, den ebenfalls Heller anlässlich der Weltmeisterschaft 2006 ersann. Und jetzt also die Illumination am Limbecker Platz. „So ein vielschichtiges Projekt zu entwickeln, bei dem man Architektur, Licht und Ton miteinander koppelt, und in spielerische Beziehung setzt, ist toll. Da wird man schöpferisch tätig, das macht enorm Spaß.”
Doch neben Spaß und Kreativität war auch jede Menge Arbeit notwendig. Viele Tage und auch Nächte haben Andreas Barthelmes und sein Kollege Lukas Gössling in das Projekt investiert. „Die Programmierungen für die Steueranlage kann man nur nachts bei Dunkelheit vornehmen. Auf dem Dach des gegenüberliegenden Gebäudes, wo auch der notwendige Projektor steht, haben wir nachts im Wetterzelt gesessen und die Effekte ausprobiert”, erzählt Lukas Gössling. Und: „Manchmal war es so windig und kalt, dass unsere Hände steif gefroren waren und wir die Computertasten nicht richtig bedienen konnten. Das war abenteuerlich.” Aber genau solche Abenteuer machen den Beruf spannend. „Das ist wahrscheinlich das Schönste überhaupt: Ausgehend von einem Konzept, Gestaltungen auszuprobieren und sich vorzustellen, wie alles aussieht, wenn es fertig ist”, fügt Andreas Barthelmes hinzu. Ihn fasziniert die Unzahl an Möglichkeiten, die man als Medientechniker zur Verfügung hat: „Mit der Lichttechnik lassen sich 16 Millionen Farbtöne mischen.”
Vielschichtiges Projekt. Nun ist alles fertig und es ist wirklich gelungen. Davon konnten sich die Essener in den vergangenen Tagen – oder besser: Nächten schon eingehend überzeugen. Auf Andreas Barthelmes und Lukas Gössling warten indes schon neue Aufgaben: ebenfalls am Limbecker Platz. Denn hier möchte man auf die kunstvollen Lichtspiele zu besonderen Anlässen nicht mehr verzichten. Großes ist geplant. Die Essener dürfen sich überraschen lassen.
Quelle: ECE-Magazin