Atelier Brückner | Börse Frankfurt – Großer Handelssaal
Licht- und Mediendesign in der Architektur. Planung und Realisation.
Lichtkunst, Kunstlicht, Lichtdesign, Architekturbeleuchtung, Architectural Lighting Design, Lichtplanung, Architekturinszenierung, Medienfassaden, Erneuerbare Energien, LED-Technik, Lichtprogrammierung, LED Technik, Sonderleuchtenbau, Lichtsteuerung, e:cue, Pharos Controls, Köln, Wien
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Atelier Brückner | Börse Frankfurt – Großer Handelssaal

Category
Festinstallationen
About This Project

Die visuelle Visitenkarte des Deutschen Börsenhandels ist der Große Handelssaal der Börse Frankfurt. Er dient über 70 Maklern und sieben Fernsehteams als Arbeitsplatz, empfängt jährlich 40 000 Besucher und wird zunehmend auch als exklusiver Veranstaltungsort geschätzt. Sein Designkonzept, entwickelt vom Stuttgarter Atelier Brückner, wird den verschiedenen Funktionen und Aufgaben gerecht, die mit dem Saal verbunden sind.

Das Atelier Brückner war mit Konzeption, Innenarchitektur und Lichtdesign betraut; die Ergonomie der Arbeitsplätze galt es zu verbessern ebenso wie die technische Ausstattung des Saales insgesamt. Die Architekten rund um Prof. Uwe R. Brückner konnten ihr Konzept für die Börse Frankfurt in zwei Bauphasen umsetzen. Die erste Bauphase, begonnen im Oktober 2007, umfasste Neuerungen, die Arbeitsplätze der Makler betrafen. Das realisierte Lichtkonzept und die Ergonomie der neuen, runden Handelsschranken werden den Ansprüchen der Skontroführer gerecht. Die zweite Bauphase hingegen, abgeschlossen zum 11. Januar 2008, konzentrierte sich auf Baumaßnahmen im Galeriebereich. Hierbei standen die Bedürfnissen von Besuchern und Medien nach Information und Komfort im Blickpunkt. Der Große Handelssaal erhielt ein stimmiges, aussagekräftiges Erscheinungsbild. Sein zeitgemäß klarer Raumeindruck strahlt die Corporate Identity der Börse Frankfurt aus. Hochwertige Materialien und eine gezielt eingesetzte Farbigkeit in weiß und blau – den CI-Farben der Börse – tragen hierzu bei.

Von der Besuchergalerie aus kann der Gast einen Blick auf das Handelsgeschehen werfen. Fünf runde und zwei halbrunde Handelsschranken nehmen insgesamt 70 Arbeitsplätze mit je bis zu sechs Bildschirmen auf. Hier können die Skontroführer sowohl stehend als auch sitzend arbeiten. Die halbrunde Schranke an der Kopfseite des Saals, unterhalb der DAX-Tafel , hat eine besondere Funktion. Sie wird bei Börsengängen, so genannten IPOs (Initial Public Offerings), genutzt. Eine veränderte Lichtstimmung im Saal macht auf diese Ereignisse aufmerksam. Die Handelsschranken, die als gleichmäßig leuchtende, auratische Körper in der Farbe Weiß erscheinen, werden zu diesem Anlass blau hinterleuchtet. Ebenso ist es möglich, die Konturlinie, die die Anzeigentafel betont, in Blau erscheinen zu lassen. DAX-Tafel und Kursanzeigesystem mit ihrem charakteristischen Klackern gelten als das Erkennungsmerkmal der Börse Frankfurt. Ihre raumprägende Komponente wurde beim Redesign des Saales verstärkt.

Informationen zum weltweiten Handelsgeschehen bieten Laufbänder, die in eine stilisierte Weltkarte oberhalb der Galerie integriert sind. News und Leitindizes aus allen Kontinenten werden hier angezeigt. Die Lichtinstallation verläuft saalumgreifend vor anthrazitfarbenen Wänden und prägt – als Pendant zur Kursanzeigentafel – das Raumbild. Sie ist als Blick in die Welt zu verstehen und veranschaulicht die globale Vernetzung, Verortung und Internationalität des Handelsplatzes Frankfurt. Um das abstrakte Handelsgeschehen zu begreifen, das auf dem Parkett stattfindet, bietet die neu gestaltete Besuchergalerie zeitgemäße Möglichkeiten. Eine autoaktive Rauminstallation übersetzt die Handelsaktivitäten des digitalen Handelssystems Xetra in ein eingängiges, lebendiges Bild. Die 160 wichtigsten Werte, die in Frankfurt gehandelt werden, sind auf dem neuen Glasboden der Besuchergalerie hinterlegt. Angegeben sind jeweils der volle Firmennamen, das handelsübliche Kürzel und der Index, in dem die Firma gelistet ist.Die Werte leuchten auf, wenn sie gerade gehandelt werden: Grün, wenn ihr Kurs steigt, rot hingegen, wenn er fällt, das heißt, wenn ein Verkauf unter dem bisherigen Verkaufspreis zustande kam.

Vertiefendes Wissen kann der Besucher an drei Medienstationen in deutscher und englischer Sprache abrufen. Hier erfährt er alles Wissenswerte zu den Leitindices DAX, MDAX, SDAX und TecDAX, der Deutschen Börse, dem Handelsplatz Frankfurt und auch zu den Symbolfiguren Bulle und Bär. Angeboten werden jeweils ein Trailer oder Film mit bis zu fünf Vertiefungsebenen. So kann der Besucher individuell erkunden, wie die Börse funktioniert, was im Handelssaal geschieht und welche Produkte gehandelt werden.

Historische Exponate ergänzen die Präsentation: Aktien, Rentenpapiere, Zertifikate, Anleihen, Fonds und auch neuere Produkte wie ETFs, ETCs und REITS werden hier vorgestellt. Ein Loungebereich lädt zum Verweilen ein. Seine Glaswände sind mit Zitaten gestaltet: „An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil“ (André Kostolany) lässt sich hier lesen oder „Geld ist geprägte Freiheit“ (Fjodor Dostojewski). Heute ist die Börse Frankfurt ein kultureller Anziehungspunkt, attraktiv nicht nur für Touristen, sondern auch für Frankfurter Bürger. Beliebt sind spezielle Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Programm anlässlich der Luminale.
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Für einen regulären Besuch auf der Galerie, wo auch die Fernsehstationen (ZDF, ARD, CNBC, Bloomberg TV, n-tv, Deutsches Anlegerfernsehen und Deutsche Welle) angesiedelt sind, ist eine Anmeldung unter Telefon 069-21111515 erforderlich. Einen Blick auf das Handelsgeschehen bietet sich seit dem Umbau auch vom Foyer des Börsengebäudes aus. Eine gläserne Lobby, die zwischen Foyer und Handelssaal eingezogen wurde, ermöglicht die Blickverbindung. Ihr Glas wird von opak auf durchsichtig geschaltet, sobald keine Konferenzen oder IPO-Feierlichkeiten in diesem neu gestalteten Kommunikations- und Repräsentationsraum stattfinden.

Text: Claudia Luxbacher/Atelier Brückner, Photos: Uwe Dettmar

www.atelier-brueckner.de
www.deutsche-boerse.com
www.boerse-frankfurt.com

Bauherr
Deutsche Börse AG, Frankfurt

Planung, Architektur
Atelier Brückner GmbH, Stuttgart

Generalplanung, Konzeption, Bauleitung, Creative Direction
Atelier Brückner GmbH, Stuttgart | Prof. Uwe R. Brückner

Art Direction
Atelier Brückner GmbH, Stuttgart |René Walkenhorst

Lichtplanung
DELUX AG, Zürich | Rolf Derrer (heute: Atelier Derrer GmbH)

Medienplanung
Medienprojekt P2, Stuttgart | Matthias de Ponte

Medienhardware, LED-Technik
LightLife Gesellschaft für audiovisuelle Erlebnisse mbH, Köln | Florian Kick und Andreas Barthelmes

Photos
Uwe Dettmer